B. K. S. Iyengar

"Der Körper ist mein Tempel. Die Asanas sind meine Gebete."

B.K.S Iyengar kann mit Fug und Recht als der bedeutendste Yogalehrer unserer Zeit angesehen werden. Mit seinem literarischen Meisterwerk Licht auf Yoga prägte und inspirierte er ganze Generationen von Yogaübenden überall auf der Welt. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen der Violinvirtuose Yehudi Menuhin und der einflussreiche indische Philosoph Jiddu Krishnamurti. Im Jahr 2004 wurde er von dem amerikanischen Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten weltweit gekürt. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass er durch seine lebenslange, intensive und unermüdliche Übungspraxis, durch seine unvergleichliche Fähigkeit zur Introspektion sowie durch seine Kreativität und seinen Perfektionismus völlig ungeahnte Dimensionen des Yoga offenlegte.
Durch die Entwicklung und den Einsatz spezifischer Hilfsmittel (props) gelang es Iyengar, Wege und Mittel zu finden, um Yoga auch Anfängern, Älteren und Menschen mit körperlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen so zugänglich zu machen, dass diese von Beginn an die positiven Wirkungen der Praxis erfahren können. Gleichzeitig setzte er hinsichtlich der Präzision und Anmut der Yogahaltungen zuvor nie dagewesene Maßstäbe, die fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern nach wie vor als Quelle der Inspiration dienen. In den "Medical Classes" des von ihm gegründeten Ramamani Iyengar Memorial Yoga Institut (RIMYI) im indischen Pune etablierte er Yoga zudem als eine wirksame Form der Komplementärmedizin zur Behandlung verschiedenster Krankheiten, deren Wirksamkeit durch immer mehr Studien belegt wird. Für B.K.S. Iyengar war Yoga aber nicht nur eine Übungsmethode zur Erlangung von Gesundheit und Entspannung, sondern auch eine transformierende Meditation in Bewegung. Mit anderen Worten: eine tiefgreifend religiöse Praxis zur Erlangung innerer Freiheit, Erkenntnis und Glückseligkeit.

Glücklich ist der Mensch, der durch sein Unterscheidungsvermögen und sein Wissen das Wirkliche vom Unwirklichen, das Ewige vom Vergänglichen, das Gute vom Angenehmen zu unterscheiden weiß. Zweimal gesegnet, wer wahre Liebe kennt und alle Geschöpfe Gottes zu lieben vermag. Dreimal gesegnet, wer selbstlos für das Wohlergehen der anderen mit Liebe im Herzen sorgt. Wer aber in seiner sterblichen Hülle Wissen, Liebe und selbstlosen Dienst miteinander verbindet, ist heilig. [...] In Gegenwart solcher Menschen wird man ruhig und rein.

- B. K. S. Iyengar